Zornig durchschritt er den Tannenwald. Er wußte, daß es aussichtslos war, ein Treffen mit ihr zu arrangieren. Anfangs war er noch durch eine hoffnungsvolle Stimmung geprägt, die nicht erahnen ließ, wie schwer es sein würde, die gegenseitigen Interessen zu verbinden. So war er wiedermal auf seinem Weg, den er schon so oft hatte eingeschlagen wenn er alleine sein wollte und über seine Lage nachdenken wollte. Doch dieses Mal konnte nicht so recht die Ruhe aufkeimen, welche er jetzt so dringend benötigt hätte. Es war nämlich schon März und die Wege, die ihm schon seit seiner Kindheit vertraut waren, gaben unter seinen schweren Schritten derart nach, daß er in den weichen Waldboden eintauchte und das Sickerwasser in seine erst kürzlich erworbenen Halbschuhe schwappte. Er war so seit einiger Zeit unterwegs, wohl aufgrund dieser Verhältnisse noch nicht bis zu seiner Schonung angelangt, als ihn ein aussergewöhnliches Hindernis am Weitermarschieren hinderte. Der kleine Forsthausbach war infolge der Schneeschmelze immer mehr angeschwollen, so daß er mit seinen reißenden Fluten den ohnehin schon kargen Gehweg unterspült hatte. Geistesgegenwärtig schnappte er sich die erst kürzlich von einem Sturm entwurzelte junge Birke, legte den Stamm quer über die Fluten, tastete vorsichtig an das Ende mit den Füßen, um die Tragfähigkeit zu erahnen, peilte nach der Länge und der Richtung der behälfsmäßigen Brücke und balancierte mutig und behende zugleich über den schmalen Rettungsweg. Hier zeigte sich die schon im Knabenalter erworbene Geschicklichkeit - er rutschte nicht einmal ab, trotz der schadhaften Borke, die zu äußerster Vorsicht mahnte. Drüben angekommen, fischte er sich ersteinmal wie selbstverständlich eine Camel-ohne aus der Jacke, zündete sie sich an und sprach halblaut, als Zeichen des wiedererlangten Selbstbewußtseins zu sich: "Ich werde jetzt zu ihr gehen und sagen:""Baby, sehen wir uns heute abend?"" und wenn sie dann Faxen macht kann sie mich mal"